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Gebäudehülle
Gebäude wurden von der Steinzeit bis ins letzte Jahrhundert gebaut, um vor Wind und Wetter zu schützen. Der Aufbau der Gebäude richtete sich nach den verfügbaren Baumaterialien und der notwendigen Standfestigkeit. Später wurden Gebäude und ihre Fassaden repräsentativ gestaltet. Erst seit der ersten Ölkrise 1974 wurde an zusätzlichen Wärmeschutz gedacht, aufgrund der ersten Wärmeschutzverordnung wurden ab Januar 1979 Mindestanforderungen an das Wärmedämmvermögen von Außenbauteilen gestellt. Daraus haben sich bis heute die unterschiedlichsten Dämmstoffe und Wandkonstruktionen entwickelt, die zehnmal besser dämmen als herkömmliche Wände. Die Fenstertechnik wurde hinsichtlich des Wärmeschutzes in diesem Zeitraum im gleichen Maß verbessert. Aber die Reduzierung des Wärmebedarfs hat seine natürliche Grenze, weil der nötige Luftwechsel auch Wärme benötigt. Der Wärmeverlust des notwendigen Luftwechsels kann durch mechanische Lüftung mit integrierter Wärmerückgewinnung reduziert werden. Solche Systeme erfordern einen wesentlich höheren Planungs- und Engineeringaufwand als das Anbringen von Wärmedämmung! Alle Maßnahmen zur Einsparung von Energie setzen in zwei Bereichen an: Heizenergieerzeugung und Heizenergieverbrauch.

Heizenergieerzeugung
Der Austausch veralteter Wärmeerzeuger, die vor 1980 in Betrieb genommen wurden, ist die Maßnahme, die am schnellsten einen gewissen Erfolg bringt. Weil moderne Heizanlagen mit moderner Regelungstechnik einen hohen Wirkungsgrad haben, führt diese Maßnahme sofort zu einem viel geringeren Energieverbrauch. Zur Wärmeerzeugung können auch Sonnenenergie und regenerative Brennstoffe eingesetzt werden. Wegen der Förderung dieser Heizarten kann es wirtschaftlich sinnvoll sein, mit Holz, so genannter Geothermie (Wärmepumpe) und (zukünftig) mit aus Biomasse gewonnenen Gasen und Ölen zu heizen. Allerdings ist das Potenzial der Biomassebrennstoffe begrenzt. Nur etwa 20 Prozent der in Deutschland benötigten Heizenergie wird langfristig über Biomasse abzudecken sein. Die effiziente Wärmeerzeugung allein reicht also nicht aus. Deshalb muss gleichzeitig der Heizenergieverbrauch reduziert werden.

Heizenergieverbrauch
In unseren Breiten braucht jedes Gebäude Heizenergie. Weil wir es in unseren Häusern meistens wärmer haben wollen als draußen, fließt ständig durch die undichte Gebäudehülle ein Wärmestrom aus den Wohnungen in die Umwelt ab. Um diesen Wärmestrom zu reduzieren gibt es grundsätzlich zwei Ansätze:

  1. wir reduzieren die Temperatur in unseren Häusern, im Extremfall bis zur Außentemperatur und verwenden nur noch kaltes Wasser. Dadurch ließe sich viel Heizenergie einsparen, Gebäude würden in Ihrer Bausubstanz durch Tauwasserschäden zerstört. Aus Komfort- und Behaglichkeitgründen kann dies nicht das Ziel sein. Demnach bleibt nur noch die zweite Lösung.
  2. Wir machen unsere Häuser so dicht, dass es der Wärme in unseren beheizten Häusern nur schwer gelingt, nach draußen zu gelangen. Dieser Weg ist aufwändig, aber auf längere Sicht der einzig zielführende.
    Um die größtmögliche Effektivität zu erzielen, müssen Maßnahmen zur energetischen Modernisierung genau geplant und aufeinander abgestimmt werden. Denn nur so stellt sich der optimale Einspareffekt ein. Das richtige Mittel dazu ist die Energieberatung, die es in verschiedenen Varianten gibt. Häufig ist eine solche Beratung Voraussetzung für eine staatliche Förderung.

 

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